Neubau des Eingangsgebäudes mit Gaststätte, Freilichtmuseum Glenleiten
Glentleiten, offener 2‑phasiger Realisierungswettbewerb
Architekt
Mitarbeit
Flächen
Baukosten
Leistung
Zeitraum
Bauherr
> SACHAROWA-GIESE
> -
> 3.500 qm BGF
> -
> LPH 1–2
> 2013
> Bezirk Oberbayern
Anlass und Zweck des Wettbewerbs
Der heutige Eintritt in das Museumsgelände erfolgt vom Erdgeschoss über das Untergeschoss der „Thyrlmühle“ durch einen Tunnel unter der Gemeindeverbindungsstraße Großweil/Kreut-Alm . Diese Eingangssituation entspricht, wie oben dargestellt, nicht mehr den aktuellen Anforderungen.
Aus dem Erläuterungsbericht
“… Ein Neubau des Eingangsgebäudes ist erforderlich, da das bisherige Eingangsgebäude, das in einem musealen Gebäude untergebracht ist („Thyrlmühle“), aus Brandschutzgründen nur noch teilweise nutzbar und stark sanierungsbedürftig ist und außerdem den Anforderungen an einen modernen Eingangsbereich eines Freilichtmuseums in vielfältiger Weise (hinsichtlich Sicherheit, Kundenorientierung, Raumgestaltung, Platzangebot) nicht mehr entspricht. Der heutige Eintritt in das Museumsgelände erfolgt vom Erdgeschoss über das Untergeschoss der „Thyrlmühle“ durch einen Tunnel unter der Gemeindeverbindungsstraße Großweil/Kreut-Alm. Diese Eingangssituation entspricht, wie oben dargestellt, nicht mehr den aktuellen Anforderungen.
STÄDTEBAU
Die Umgebung des neuen Eingangsgebäudes ist geprägt durch eine …
kleinteilig-heterogene Bebauungstruktur zweigeschossiger Gebäude. Diese sind über das Museumsareals locker verteilt.
Die sich im Süden des neuen Eingangsgebäudes anschließende Freifläche wird künftig in gleicher Art und Struktur erweitert.
Der Entwurf reagiert angemessen auf die Bestandsbebauung. Sowohl in städtebaulicher Figur als auch in der Höhenentwicklung ist die Bebauung des Museumsareals mit dem neuen Eingangsgebäude reflektiert worden.
Qua Kubatur und präziser Verortung erhebt der Neubau seinen Bedeutungsanspruch für das gesamte Museumsareal.
Mit der leichten Verdrehung gegenüber dem Starkeren Stadel und dem südlich davon gelegenen Gebäude, folgt es dem städtebaulichen Kontext. Die Figur liest sich als eindeutig-modernes und eigenständiges Gebäude gegenüber der bestehenden Bebauung, ohne einen extremen Kontrapunkt zu setzen.
Der Besucherzugang zum Neubau liegt an der nordwestlichen Gebäudecke vis‑a‘-vis dem Starkeren Stadel.
ARCHITEKTUR
Der Entwurf untergliedert das neue Gebäude in drei klar lesbare Teile — den Ausstellungsbereich, das als Schnittstelle/Verteiler fungierende Foyer und dem Gastronomiebereich. Zusammengefasst werden die Teile durch eine alles überspannende Dachkonstruktion.
Der Zugang zum Foyer erfolgt über die großzügige Freitreppe bzw. die Rampe, die zu Anlieferungszwecken von Ausstellungsstücken als befahrbar konzipiert ist.
Vom Foyer aus verteilt man sich entweder zum Ausstellungsbereich, zum Gastronomiebereich oder man durchschreitet das Foyer, um am anderen Ende über die Terrasse ins Museumsgelände zu gelangen.
Auch von dem Sonderausstellungssaal im Ausstellungsbereich gelangt man über die östlich gelegene Terrasse zum Museumsgelände.
Im Obergeschoss ist die Küche der Gastronomie untergebracht. Nebenräume und Technikräume sowohl für den Ausstellungs- als auch für den Gastronomiebereich sind im Untergeschoss verortet. Hier ist auch die Anlieferung der Küche situiert.
MATERIALITÄT / ENERGIEKONZEPT
Als Fassadenmaterial ist ein eingefärbter, matritzengeschalter Sichtbeton imaginiert, der zusammen mit einer Kerndämmung und einer tragenden Stahlbetonwand den Außenwandaufbau darstellt. Die horizontale Struktur des Sichtbetons ist als Reminiszenz an die umgebende Bebauung zu verstehen. Holz als regional verbreiteter und traditioneller Baustoff ist auch für die au§enliegenden Fenster und Türen vorgesehen.
Die Basis des Energiekonzeptes bildet die kompakte Gestaltung des Baukörpers. Die massive Konstruktion der Außenwände sieht eine Bauteilaktivierung vor, die für ein ausgeglichenes Raumklima sorgt.
Zusätzliche energetische Gewinne erzielt das Gebäude aus den auf dem Flachdach verorteten Photovoltaikelementen. Diese sind als integrative Elemente konzipiert. Auch die Sonnenschutzelemente an Süd- und Westfassade können als integrative Photovoltaikelemente zur energetischen Bilanz beitragen.
Die vorgesehenen Niedrigtemperatur- Flächenheizungen tragen ihren Teil zur positiven Energiebilanz bei.